Dr. May erklärt die Welt
Eines vielgereisten Mannes
Lebensweisheiten & Ratschläge
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Vom gefährlichen Anschleichekrampfe
Das Anschleichen eines Westmannes an seine Feinde ist keineswegs eine leichte Sache. Wenn keine bedeutende Gefahr vorhanden ist, und man nicht Ursache hat, keine Spur zurückzulassen, so kann man ja auf Händen und Knieen vorwärts kriechen. Das gibt freilich eine sehr erkennbare Fährte, besonders im Grase. Ist man aber gezwungen, diese zu vermeiden, so geschieht die Fortbewegung nur mittels der Fingerspitzen und Zehen. Da man dabei die Arme und Beine lang ausstrecken muß, damit der Körper ganz nahe an den Erdboden, den er aber ja nicht berühren darf, gehalten werde, so ruht die ganze Last desselben eben nur auf den Finger- und Zehenspitzen. Dies auch nur für eine kurze Zeit auszuhalten, dazu gehört eine ungewöhnliche Körperkraft, Gewandtheit und langjährige Uebung. Wie die Schwimmer von einem Schwimmkrampfe sprechen, so reden die Westmänner von einem Anschleichekrampfe, welcher gar nicht weniger gefährlich ist als der erstere.
KMW III.1, S. 117